
Schützenschnüre, Eicheln & Adler
Schützenschnüre im Schützenverein Bispingen von 1910 e.V.
Die Schützenschnur, so unauffällig, wie sie für manchen Nicht-Schützen aussehen mag, hat eine sehr große Bedeutung. Sie ist eine Auszeichnung, mit der Schützen zeigen können und wollen, welche besonderen Schießleistungen sie vollbracht haben. Wer etwas geleistet hat, der möchte das meistens auch zeigen und dafür den entsprechenden Respekt und die Bewunderung seiner Mitstreiter ernten. Auf dieser Seite erklären wir, welche Bedingungen erfüllt werden müssen, um eine Schützenschnur verliehen zu bekommen.
Die Geschichte der Schützenschnur
Gehen wir einmal in das Jahr 1648, als der Achtzigjährige Krieg (1568 – 1648) sein Ende fand. Der spanische König befahl, dass jeder Niederländer, der eine Muskete bei sich führt, erhängt werden soll. Damit dies auch „direkt erledigt“ werden konnte, trugen die spanischen Musketiere fortan, einen Strick bei sich, welchen sie über die linke Schulter warfen. Sie sehen, der Anfang der Schützenschnüre ist wahrlich nicht positiv.
Dass die Schützenschnur zur Auszeichnung wurde, verdanken wir dem preußischen König Friedrich Wilhelm I., unter dessen Regentschaft silberne Schnüre von ausgezeichneten Schützen getragen wurden. Eine erste große Verleihung fand im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) statt.
Bereits während des Siebenjährigen Krieges (1756 – 1763 auch 3. Schlesischer Krieg genannt) trugen die Gewehrschützen der Infantrieregimenter silberne Schnüre an ihrer Uniform. Unter Napoleon wurde die preussische Armee umstrukturiert und die Schützenschnur ein fester Bestandteil der Auszeichnung. Viele Auszeichnungen gingen an Schützen die mit Langwaffen ausgerüstet waren.
Ab dem Jahr 1864 wurde die Schützenschnur in der preußsichen Armee in drei Stufen verliehen. Bronze, Silber und Gold. Im Jahre 1892 führte der deutsche Kaiser Wilhelm II. die Schützenschnur in der nun gesamtdeutschen Armee ein. Nur die besten 12 Offiziere und Unteroffiziere, sowie die besten 7 Schützen einer Kompanie konnten diese Auszeichnung erwerben. Die Schießleistungen mußten auch jedes Jahr erneut erbracht werden, um die Trageberechtigung nicht zu verlieren.
1935 wurde aus der deutschen Armee die Wehrmacht. Danach wurde die Schützenschnur in 12 Stufen und unterschiedlichen Ausführungen verliehen. Zudem gab es noch weitere Änderungen. Beispielsweise mußten die Schießleistungen nicht mehr jährlich erbracht werden und Offiziere durften die Schützenschnur nicht mehr tragen.
Eingang in die Bundeswehr fand die Schützenschnur im Jahre 1965. Sie wird nun in drei Stufen verliehen. Die Trageerlaubnis gilt lebenslänglich.
Die Schützenschnüre mussten im Laufe der Zeit einige Wandlungen durchmachen und verbreiteten sich auch immer weiter. So werden Sie auch in Schützenvereinen seit über 100 Jahren verliehen.
Bedingungen für Schützenschnüre im Schützenverein Bispingen von 1910 e.V.
Sportschützen verdienen sich entweder eine grüne, silberne oder goldene Schnur, die entsprechend der Leistungen, zusätzlich mit Eicheln derselben Farben aufgewertet wird. Die goldene Schützenschnur kann außerdem durch eine Plakette, den “Adler”, aufgewertet werden.
Jedes Jahr darf nur eine Schützenschnur je Schütze geschossen werden. Dabei können die Schützenschnüre nur nach der Reihenfolge grün, silber und gold erworben werden.
Geschossen wird mit dem Kleinkaliber-Gewehr aufgelegt auf 10er Ringscheibe (Einsteckspiegel). Die Entfernung beträgt 50 Meter. Ein Satz sind 5 Scheiben, wobei auf jeder Scheibe 2 Schuss gemacht werden.

grüne Schützenschnur
90 Ring von 100 möglichen

silberne Schützenschnur
94 Ring von 100 möglichen

goldene Schützenschnur
99 Ring von 100 möglichen
Bedingungen für Eicheln im Schützenverein Bispingen von 1910 e.V.
Voraussetzung für das Erwerben von Eicheln ist die goldene Schützenschnur.
Jedes Jahr darf nur eine Eichel je Schütze geschossen werden. Dabei können die Eicheln nur nach der Reihenfolge grün, silber, erste goldene, zweite goldene und dritte goldende Eichel erworben werden.
Geschossen wird mit dem Kleinkaliber-Gewehr in den Disziplinen aufgelegt, stehend, liegend oder kniend auf 10er Ringscheibe (Einsteckspiegel). Die Entfernung beträgt 50 Meter. Ein Satz ist 1 Scheibe auf die 5 Schuss gemacht werden.

grüne Eichel
aufgelegt: 48 Ring liegend: 43 Ring stehend: 32 Ring kniend: 37 Ring

silberne Eichel
aufgelegt: 48 Ring liegend: 44 Ring stehend: 34 Ring kniend: 38 Ring

goldene Eichel(n)
aufgelegt: 49 Ring liegend: 45 Ring stehend: 39 Ring kniend: 43 Ring
Bedingungen für die Plakette "Adler" im Schützenverein Bispingen von 1910 e.V.
Voraussetzung für das Erwerben der Plakette “Adler” ist die goldene Schützenschnur.
Hat der Schütze bereits den “Adler”, kann er diese Ausschreibung wiederholen und erhält einen Plakettenanhänger mit Jahresangabe der erfolgreichen Wiederholung. Jährlich ist nur eine Wiederholung möglich.
Geschossen wird mit dem Kleinkaliber-Gewehr aufgelegt auf 10er Ringscheibe (Einsteckspiegel). Die Entfernung beträgt 50 Meter. Ein Satz sind 10 Scheiben, je Scheibe werden 2 Schuss gemacht.
Dabei müssen 198 Ring von 200 möglichen bzw. in der Alterklasse (ab 46 Jahre) 195 Ring von 200 möglichen erzielt werden.
Allgemeine Bedingungen
- Startberechtigt sind nur Vereinsmitglieder.
- Die jeweilige Bedingung muss mit einem Satz erfüllt sein.
- Es können beliebig viele Sätze gelöst werden.
- Munition stellt jeder Schütze selbst.
- Das Satzgeld laut aktueller Ausschreibung trägt jeder Schütze selbst.
- Sätze, die obige Bedingungen erfüllen, müssen von einem Schießwart mit Datum und genauer Bezeichnung der erfüllten Bedingung unterschrieben werden.
- Die Überreichung der Auszeichnungen erfolgt beim Hirschfänger- oder Schlussschießen.